Der CFD-Handel erfreut sich nicht erst seit der Corona-Pandemie immer größerer Beliebtheit. Ursprünglich als Hedging-Möglichkeit für Banken entwickelt, können seit einigen Jahren auch Privatanleger auf die profitversprechenden Hebelprodukte zugreifen. Mit diesen 5 einfachen Tipps können auch Sie erfolgreich im CFD-Trading sein.
Internet statt Börsenparkett – so funktioniert Trading heute
Wo früher ein eigener Börsenmakler und viel Kapital notwendig waren um erfolgreich am globalen Aktienmarkt handeln zu können, benötigt es heute nur eine schnelle Internetverbindung, einen passenden Broker und etwas Know-how.
Sie müssen Aktien, Fonds und ETFs heute nicht einmal mehr selbst halten, um an deren Kursbewegungen zu partizipieren. Wie das geht? Hierzu ein kleiner Exkurs zum CFD-Handel:
CFDs – Contracts of Differences oder auf Deutsch Differenzkontrakte – spiegeln den aktuellen Kurswert wider, ohne den zugrundeliegenden Basiswert tatsächlich zu beinhalten. Durch die Hebelwirkung (Margin) bewegen Sie dabei wesentlich mehr Kapital, als Sie tatsächlich einsetzen. Der mögliche Gewinn bzw. der drohende Verlust werden dadurch potenziert.
Profi-Tipps für den CFD-Handel
Aller Anfang ist schwer. Wie Sie mit dem CFD-Trading richtig starten, zeigen unsere 5 Profi-Trading-Tipps:
1: Auf den richtigen Broker kommt es an
CFD Anbieter offerieren grundsätzlich eine ähnliche Auswahl an handelbaren Differenzkontrakten. Dazu zählen neben dem Forex Trading auch CFDs auf Aktien, Indizes und Rohstoffe. Manche Anbieter ermöglichen sogar den CFD-Handel mit Kryptos und Optionen.
Neben dem Handelsangebot sind aber vier weitere Faktoren wichtig:
• Gebührenstruktur
Die Depot- und Orderkosten bestimmen maßgeblich den möglichen Profit. Fast alle Broker bieten ein kostenloses CFD-Konto.
Kritischer sind die Spreads und Übernachtfinanzierungen. Vor allem erstere können sich je nach Asset und Anbieter stark unterscheiden. Je kleiner der Spread, desto günstiger die Orderkosten.
Vergleichen Sie daher die Spreads der gewünschten Differenzkontrakte zwischen den Anbietern genau. Auch die Anzahl möglicher kostenloser Auszahlungen, die Mindesteinlage, etwaige Umrechnungskosten sowie die Mindesthöhe und Möglichkeiten der Einzahlungen sollten Sie genauer betrachten.
• Trading-Software
Je übersichtlicher das Webterminal ist, desto leichter fällt Ihnen der Einstieg in das CFD und Forex Trading. Neben der Nutzerfreundlichkeit sind vor allem eine große Auswahl an Analysetools, anpassbare Charts, diverse Ordertypen und eine schnelle Orderaufgabe wichtig.
Zählen Sie zu den erfahreneren Tradern, sollte Ihr neuer CFD-Anbieter neben der Online-Brokerage auch professionelle Trading-Software wie den MetaTrader anbieten.
• Niederlassung
Der Firmensitz entscheidet über die steuerliche Behandlung und die Einlagensicherung. Broker mit Sitz in Deutschland führen die Abgeltungssteuer automatisch ab. Das ist zwar sehr bequem, reduziert aber das für den Handel verfügbare Vermögen.
Ausländische Brokerages führen in der Regel keine Steuern ab, wodurch alle Gewinne bis Jahresende reinvestiert werden können. Daneben entscheidet die Niederlassung über die Höhe der gesetzlichen Einlagensicherung.
In Deutschland gilt eine Einlagensicherung von 100.000 EUR, in Zypern liegt diese bei nur 20.000 EUR und Großbritannien verlangt 85.000 GBP.
• Umgang mit Kunden
Insbesondere bei Problemen ist es wichtig, einen vertrauensvollen Partner an der Seite zu wissen. Hier zeigen Erfahrungsberichte, ob der Support kompetent und hilfreich und das generelle Geschäftsgebaren kundenfreundlich ist. Unseriöse CFD-Anbieter ignorieren oft gesetzte Stops, erschweren Auszahlungen oder sperren Konten aufgrund zu hoher Rendite.
2: Mit einer übersichtlichen Strategie beginnen
Suchen Sie sich einige bekannte Aktien oder Indizes, die Sie selbst einschätzen können und oft diskutiert werden, wie DE30, Apple-Aktie oder Bitcoin.
Orientieren Sie sich zu Anfang am einfachsten Prinzip: Bei hohen Kursen verkaufen und bei niedrigen Kursen kaufen. Das funktioniert natürlich nicht immer und gilt nicht für jeden CFD. Mit ein wenig Tüfteln und im Austausch mit anderen Tradern finden Sie aber schon bald eine zu Ihnen passende Strategie.
Tipp: Rohstoffe wie Erdgas oder Kaffee folgen in der Regel einem bestimmten Zyklus, der durch Produktion, saisonale Nachfrage und Börsenhandelszeiten bestimmt wird.
Beobachten Sie daher ein oder zwei Rohstoffe über einen längeren Zeitraum und mindestens im 1h-Chart.
3: Das Demokonto zeigt, wie gut die Strategie ist
Das Risikomanagement ist ein wichtiger Faktor im CFD-Handel. Testen Sie daher Ihre erarbeitete Strategie erst mit virtuellem Geld risikofrei über Ihr Demokonto.
Hier können Sie sich ganz entspannt ausprobieren, neue Assets entdecken, Fehler analysieren und den richtigen Umgang mit Indikatoren wie Bollinger Bänder oder dem gleitenden Mittelwert üben.
Erst wenn Sie im Demomodus profitabel traden, können Sie die erste Order mit Ihrem Echtgeld platzieren.
4: Mit CFD’s besser dem Trend folgen
Kursbewegungen verfestigen sich oft in sogenannten Trends, also wenn der Chart einer imaginären Linie folgt.
Die Trendfolgestrategie ist daher auch im Aktien- und Forex Trading sehr beliebt, auch wenn dadurch nicht die gesamte Kursbewegung ausgenutzt wird. Da Sie mit CFDs sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen, können Sie direkt Auf- und Abwärtstrends für sich nutzen.
5: Nichts ist älter als die Börsennachrichten aus der Zeitung
Ereignisse schlagen sich sofort und mit aller Härte im Aktienmarkt nieder. Das liegt zum einen an panisch agierenden Investoren, zum anderen an Newstradern und TradingAlgorithmen, die sofort auf die neuesten Nachrichten reagieren.
Der CFD-Handel ist eher auf das Daytrading ausgerichtet, also auf kurzfristige Gewinnmitnahmen innerhalb einiger Minuten oder Stunden. Die Börsenseite Ihrer Tageszeitung kann Ihnen daher keine Anhaltspunkte für die nächste Orderplatzierung liefern – denn bereits mit Aufschlagen der Zeitung haben sich die Kurse um mehrere Stunden-Balken weiterbewegt.
Orientieren Sie sich beim CFD-Trading eher an Newstickern und den neusten Anregungen aus Ihrem Trader-Netzwerk (etwa die Kommentarsektionen bei wallstreet:online oder investing.com).
Fazit
Das CFD-Trading ist nicht so einfach, wie es oft beworben wird. Durch die Hebel-Wirkung birgt es ein viel höheres Verlustrisiko als der klassische Wertpapierhandel. Mit dem richtigen CFD-Broker an Ihrer Seite, einer profitablen Strategie und einem strikten Risikomanagement können Sie aber schon bald angenehme Gewinne erzielen. Lassen Sie sich auf den Weg dahin nur nicht entmutigen!
Erst mit entsprechender Erfahrung und gelernter Gelassenheit werden Sie profitabel traden können. Und Lehrgeld musste noch jeder Trader in seiner Anfangszeit zahlen.
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Risikohinweis: Der Handel mit Devisen und Differenzkontrakten (CFDs) birgt ein hohes Risiko für Ihr eingesetztes Kapital. Verwenden Sie daher nur Gelder, deren Verlust Sie sich auch leisten können. Zwischen 74-89% der Privatanleger verlieren Geld beim Handel mit CFDs. Da diese Produkte nicht für alle Anleger geeignet sind, stellen Sie bitte sicher, dass Sie die damit verbundenen Risiken voll und ganz verstehen.